Historie

Lange Zeit sieht es in der höchsten badischen Spielklasse nach einem Triumph für Lindenhof aus. Erst zwei Unentschieden in den beiden letzten Runden kosten den Verein die Meisterschaft. Und gerade um den Aufstieg in die badische Eliteklasse gibt es ein dramatisches Fernduell zwischen Weinheim und dem SC Lampertheim, das buchstäblich mit der letzten Partie am letzten Spieltag entschieden wird – zugunsten der Hessen. In der Bereichsliga wird ein Entscheidungsspiel um den Aufstieg notwendig, zu dem Weinheim II dann mit sieben Spielern antritt. Die Berliner Wertung muss wieder einmal über den Aufstieg aus der Bezirksklasse entscheiden. Die Neulußheimer und Lindenhof III sind zuvor nach Punkten und Brettpunkten gleichauf, aber die Spieler aus dem Süden des Bezirks sind eben an den vorderen Brettern erfolgreicher gewesen. Dass dies aber alles jedoch ein Streit um des Kaisers Bart ist, zeigt sich zu Beginn der nächsten Saison, denn die Mannheimer ziehen ihre dritte Mannschaft eh zurück.

Insgesamt wird mit 71 startenden Teams erstmals eine Schallmauer durchbrochen, was dazu führt, dass nach regionalen Gesichtspunkten in drei Kreisklassen B gespielt werden muss.

Der Bezirk begrüßt mit Entwicklung Waldhof und dem SK Birkenau zwei neue Vereine in seinem Spielgeschehen. Allerdings gelingt es diesen Teams nicht, der Tradition ihrer Vorgänger zu folgen. Die Kreisklasse B erweist sich nämlich für beide noch ein wenig zu stark, so dass die Vereine nicht schon nach einem Jahr einen Aufstieg feiern können.

Rekord auch bei den Jugendmeisterschaften. Denn bislang nie wieder sollten 135 Teilnehmer diese Turniere beleben. Natürlich führt diese Zahl zu etlichen organisatorischen Problemen, die mit der Einführung eines Schüler-B-Turniers sowie eventuellen Stichkämpfen gelöst wurde, um möglichst gerechte Ergebnisse zu erreichen.Bemerkenswert ist auch noch der erste Höhenflug Ladenburgs. Der Verein ist mit zwei Mannschaften in der Verbandsliga vertreten, jedoch steigt die „Erste“ nicht auf, die „Zweite“ allerdings wieder ab. Und der 3. Platz des Lindenhofers Berthold Engel bei den badischen Meisterschaften ist der einzige bemerkenswerte Einzelerfolg.

Saison 1978 – 1979

Die langjährig gute Jugendarbeit unter Eberhard Endres führt dazu, dass der Ketscher Schachclub einen Rekord egalisiert. Denn auch Ketsch startet mit fünf Mannschaften in die Saison. Und dass die vielen Jugendlichen nicht nur eine Zahl darstellen, wird sich in den kommenden Jahren noch häufiger zeigen. Die Ketscher tragen auch das Ihre dazu bei, dass in der Landesliga eine denkwürdige Schlusstabelle entsteht. Zwar hat die Mannschaft vor der letzten Spielrunde zwei Punkte Vorsprung, doch „gelingt“ es ihr, diesen mit einer 2,5:5,5-Niederlage zu verspielen. Dennoch werden die Ketscher noch Meister. Aber mit 12:6 Punkten und 40,5 Brettpunkten reicht ihnen das gerade noch nach Berliner Wertung, und zudem haben der Dritte und Vierte genau einen halben Brettpunkt weniger Rückstand. Knapper geschlagen wird man wohl selten.Durch die Rückkehr von Ilvesheim ins Spielgeschehen – der Verein steigt als Meister der Kreisklasse B III ungeschlagen auf – und die letztmalige Teilnahme des Polizei-SV Mannheim an der Spielrunde sind erstmalig 29 Vereine am Start – dieser Rekord sollte einige Jahre bestehen.Wenigstens zwei badische Titel gibt es in diesem durchwachsenen Jahr noch: die Schönauerin Gabi Sauer wird Erste bei den Mädchen und mit ihrer Jugendmannschaft zusammen holt sie ebenfalls die Meisterschaft.

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Gabi Sauer. Zweimalige badische Mädchenmeisterin.