Archiv für den Monat: Juni 2013

Modell „Spielgemeinschaft“ hält Einzug im Schachbezirk Mannheim

Neue Wege werden in der kommenden Saison der SC Reilingen und SSC Altlußheim beschreiben. Da beide Vereine personell zu schwach besetzt sind um in der B-Klasse eine eigene 6er –  Mannschaft in das Rennen zu schicken, aber den Schülern und Jugendlichen ein Chance geben wollen Spielpraxis und Erfahrung zu sammeln, wird man in der kommenden Saison mit einer Spielgemeinschaft in der B – Klasse (unter der Regie des SC Reilingen) gemeinsam an den Start gehen. Durch diesen Zusammenschluss dürfte gewährleistet sein, dass man die sechs Bretter auch besetzen kann und nicht, wie es öfter in der letzten Saison vorkam, in Unterzahl antreten muss. 

 Die Jugend – und Trainingsarbeit wird in beiden Vereinen wie gehabt fortgeführt, wobei jederzeit die Möglichkeit besteht an den jeweiligen Trainingseinheiten des Partnervereins teilzunehmen. Die Verbandsspiele werden dann gemeinsam, unter der Regie von SC Reilingen, bestritten.

 In der Außendarstellung werden die anderen Vereine keine Änderung feststellen, da die Spielgemeinschaft offiziell unter SC Reilingen III  antritt.    

 Im Juni 2014 wird man sich dann zusammensetzten und prüfen ob sich die Parameter evtl. durch Mitgliederzuwachs verschoben haben. Wenn dies der Fall ist werden wir im kommenden Jahr wieder mit 2 getrennten Teams antreten. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein wird dann der SSC Altlußheim die Regie für die kommende Saison übernehmen (also erfolgt die Meldung im jährlichen Wechsel).

Es ist wichtig, dass sich beide Vereine bei einem solchen Vorhaben klar abstimmen und einen guten vertrauensvollen Umgang untereinander pflegen. Die jeweilige Vereinspolitik muss für die Schüler – und Jugendlichen etwas „angepasst“ werden, da man aber ein gemeinsames Ziel hat, wird dies keine Hürde darstellen. Beide Vereine sind überzeugt, dass dieses Modell ein Win/Win-Projekt wird, das gerne zur Nachahmung empfohlen wird.

Die nun schon seit Jahren erfolgreiche Kooperation von SC Reilingen und SSC Altlußheim wird durch diese Maßnahme in eine neue Dimension gehoben.

Selbstverständlich werden wir den Bezirk über den Verlauf weiter informieren.

 Reilingen / Altlußheim den 25.06.2013

 gez. Rainer Molfenter

Bericht Frauenmeisterschaften Braunfels

Frauenteam begeistert!

Der BSV trat bei den Deutschen Frauenteam-Meisterschaften mit einen weitgehend veränderten Team aus erfahrenen und jungen Nachwuchsspielerinnen an. Braunfels sollte der Beginn sein für eine intensivere Frauenförderung im BSV sein und es fand sich als guter Auftakt ein sehr nettes Frauenteam zusammen, was schnell zum Sympathieträger für Baden avancierte.
An den Spitzenbrettern spielten mit Veronika Kiefhaber und Elisabeth Pähtz (Runde 4+5) zwei routinierte Topspielerinnen jeweils ein sehr solides Turnier. Insbesondere der Einsatz von Elisabeth (2 aus 2 gegen durchaus starke Gegenspielerinnen) sollte die Unterstützung des BSV dokumentieren und zugleich ein Signal an den DSB senden, die Frauenmeisterschaften insgesamt aufzuwerten. Es war ein sehr gelungenes Experiment, das wir gerne zum Standard machen möchten! Mit Olga Weis und Paula Wiesner kamen unsere besten weiblichen U14-Nachwuchsspielerinnen (3+4 Platz bei den Dt. Mädchenmeisterschaften) zum Einsatz und gewannen nicht nur an Erfahrungen, sondern auch sehr viele Punkte (Olga 2.5 aus 3, Paula 4 aus 5!). Olga spielte sehr ruhige positionelle Partien, Paula wickelte nicht nur ab, sondern verwickelte auch gerne die Stellung kombinatorisch. Ihre Remispartie gegen Bayern dürfte zu den spannendsten Partien des Turniers zählen. Birgit Schneider, Maria Franzenburger und Tatiana Rubina spielten ebenfalls ein sicheres Turnier. Sabine Klein-Vollstädt wagte mutig den Wiedereinstieg und Kristin komplettierte das Team und hielt sich überaus wacker. Zudem war sie als Teammanagerin sehr engagiert und hatte als einzige Frau an einen Fön gedacht. Fast alle Spielerinnen erwartet als ihr persönlicher Turniererfolg ein Zuwachs an DWZ/ELÖ-Punkten. Olga (OSG BadenBaden), Paula (KSF) und Elisabeth (SF Hockenheim) vertraten die Spitzenvereine Badens außerordentlich gut.

Unser fast komplettes Frauenteam (fehlend Olga)

Unser fast komplettes Frauenteam (fehlend Olga)

Leider endete der wohl entscheidende Kampf gegen Bayern in der vierten Runde unentschieden trotz zwei sicher geglaubten Gewinnpartien. Danach schien die Luft etwas draußen zu sein, aber der Teamgeist war ungebrochen. Die nachfolgende Niederlage gegen Württemberg bedeutete den 8.Platz im Turnier mit 5-5 Punkten bei Siegen gegen Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und eine knappe 3-5 Niederlage gegen Niedersachsen. Gerade auch im Umgang mit unglücklichen Niederlagen bewiesen die „Badenserinnen mit Erfurter Import“ Größe und gewannen viele Sympathien.
Der BSV Präsident bewies hingegen im Turnierverlauf leichte Navigationsschwächen, versuchte ansonsten aber zu motivieren.

Vertrat Badens Farben wunderbar: Elisabeth Pähtz, Deutschlands beste Schachspielerin

Vertrat Badens Farben wunderbar: Elisabeth Pähtz, Deutschlands beste Schachspielerin

Es war eindrucksvoll wie sich das Team zusammengefunden hat, stets Spiellaune bewies – auch außerhalb des Turniersaals. Der BSV bedankt sich bei allen Spielerinnen, deren Partnern, die für Kinder sowie Trost und Zuspruch sorgten sowie den Kindern selbst, für die Braunfels hoffentlich auch ein Erlebnis war mit Zuckerbäckerbürgchen. Wir haben zudem einen erweiterten Spielerinnenkreis, die nur terminbedingt absagen mußten und im nächsten Jahr wohl den Kader erweitern können. Ebenso eindrucksvoll war zu erleben, wie bei Frauenturnieren der Schachsport seine ansonsten oft vorherrschende sterile Atmosphäre verliert und Leben in den Turniersaal kommt. Keine der Spielerinnnen hat sich daran gestört! Da fand ich prima und von Sportsgeist zeugend.

Großer Zuspruch fand der Einsatz von Elisabeth beim Veranstalter, Turnierleiter und dem DSB Frauenreferenten. Außerhalb des Turniers fungierte sie auch als Schachbotschafterin und sorgte für mediale Aufmerksamkeit. Es ist an der Zeit auch beim DSB die unterschiedliche Praxis bei Männer- und Frauenturnieren zu beenden und die Frauenmeisterschaften in Seriosität und Budget weitgehend gleichzustellen! Das nennt man Emanzipation und Baden geht mit guten Beispiel voran, auch als ein Signal des BSV an den DSB. Es kann z.B. nicht sein, dass bei Bundesligaspielen oder GM-Turnieren die Spieler Getränke, Obst und Essen frei haben, bei den Frauenmeisterschaften aber dafür Beiträge erhoben werden, weil das Budget icht ausreicht. Auch in kleinen Details zeigt sich mitunter große Ungerechtigkeit. Ungeachtet dieser Kritik an der Budgetierung solcher Veranstaltungen seitens des DSB gilt unser aufrichtiger Dank dem Turnierleiter Wolfram Fiedler und den veranstaltenden Schachverein Braunfels, die für an der zuvor genannten Ungleichbehandlung keinerlei Schuld hatten! Ablauf des Turniers, Rahmenprogramm und Lokalität waren bestens gewählt!

Die Bitte an unser Team ist: bleibt zusammen und spielt weiterhin für Baden in Braunfels. Der Verband unterstützt Euch mit allen Möglichkeiten, die wir dazu haben. Im Vorfeld zu Braunfels galt es so familiengerechte Bedingungen in den Unterkünften und der Kinderbetreuung zu schaffen, zumal angesichts der kurzen Vorbereitungszeit zur Organisation des Teams. Das scheint gelungen zu sein. Die Zusammensetzung mit starken und weniger starken Spielerinnen, die Förderung unserer Schachprinzessinnen

Ergebnisse_DFMM-LV.

Uwe Pfenning / Bilder Kristin Wodzinski