Archiv für den Monat: August 2020

Linkes Rheinufer Sieger bei Erstauflage Linkes gegen Rechtes Rheinufer

Am Samstag, den 29.08. 2020, fand die erste Ausgabe des Schnellschachturniers Linkes gegen Rechtes Rheinufer unter der Leitung von Roland Schmitt und Steffen Piechot in Sandhofen, Mannheim statt. Die Veranstaltung ist als Turnierserie angelegt und soll in den kommenden Jahren als fester Bestandteil der Sommerturniere im Pfälzischen Schachbund („links“) und im Schachbezirk Mannheim („rechts“) etabliert werden.

Mit der Unterstützung der Verbände und der Ministerien von Baden-Württemberg im Rücken fanden sich knapp 50 Spieler zusammen. Zunächst war die Stimmung wegen der langen Corona-bedingten Pause etwas gedrückt und leicht verunsichert. Doch nachdem die ersten Züge gespielt worden waren, legte sich das schnell. Es überwog die Freude, am Brett viele alte bekannte Gesichter wieder zu sehen.

Die linke Seite war klar dominierend, sowohl was die Stärke als auch die Anzahl der Spieler anbelangte. Am Ende sollte das Ergebnis aber doch knapper ausfallen als bei dieser Aufstellung zu erwarten war. FM Arkadi Syrov vom SK Frankenthal war als Setzlistenerster der Favorit auf den Turniersieg und wurde dieser Rolle auch gerecht. Am Ende hieß es 5 Siege und 2 Remis bei 7 Partien für ihn, die ihm Platz 1 bescherten. Ärgster Verfolger war FM Michael Müller vom SC Viernheim, der in der finalen Tabelle ebenfalls mit 6 Punkten, aber der etwas schlechteren Zweitwertung auf Platz 2 landete.  Auch die Plätze 3 und 4 waren hart umkämpft. FM Torsten Lang und FM Armin Farmani erzielten jeweils 5,5 Punkte mit dem besseren Ende für den Landauer Spitzenspieler.

In die Mannschaftswertung Linkes gegen Rechtes Rheinufer wurden die jeweils 15 besten Teilnehmer aufgenommen. Hier hieß es in der Endtabelle 68 zu 60 für die linke Seite. Allen Teilnehmern ein herzliches Dankeschön und allen Gewinnern noch einmal Gratulation an dieser Stelle. Die Endtabelle ist auf Chess Results unter folgendem Link zu finden: https://chess-results.com/tnr533245.aspx?lan=0&art=4 .

Im kommenden Jahr wird das Turnier dann in Frankenthal im Rahmen der 100-Jahr-Feier des Schachklubs ausgetragen. Bis dahin alles Gute!

Roland Schmitt (Linkes Rheinufer) / Steffen Piechot (Rechtes Rheinufer)

Offener Brief an den Vorstand des Badischen Schachverbandes

Liebe Schachfreunde,

in den vergangenen Wochen ist ein lebhafter Disput über die Fortführung der Verbandsrunde entbrannt. Leider ist davon öffentlich nichts bemerkbar. Da das Thema aber von öffentlichem Interesse ist, bitte ich, mein Schreiben als offenen Brief auf der Homepage des BSV zu veröffentlichen.

Durch meine Tätigkeit als professioneller Schachtrainer habe ich Kontakt zu vielen Schachspielern. Ich werde immer wieder gefragt, wann die Verbandsrunde in Baden fortgesetzt wird. Eine konkrete Antwort kann ich leider nicht geben. Es standen schon Spieltermine im September beziehungsweise Oktober im Raum, diese wurden jetzt zurückgezogen. Laut Beschluss des TOA (Turnierordnungsausschuss) vom 06. August wird die Fortsetzung der Verbandsrunde auf 2021 verschoben. Eine genaue Zeitangabe fehlt, im schlimmsten Fall stehen wir länger als eineinhalb Jahre ohne Verbandsrunde da. Auf die nächste Frage, wieso nicht weitergespielt wird, kann ich ebenso wenig antworten. In genanntem Beschluss der TOA stehen einige pauschale Bedenken, aber ein konkreter Grund die Verbandsrunde nicht fortzusetzen, wird nicht genannt. Gleichzeitig wurde beschlossen, ab September Einzel- sowie Mannschaftsmeisterschaften in den Kategorien Pokal, Jugend und Senioren auf badischer Ebene zu spielen. Ebenso empfiehlt der TOA den Bezirken, einen Ersatzspielbetrieb zu organisieren. Dies ist für mich nicht nachvollziehbar. Wieso lässt der TOA oben genannte Wettbewerbe durchführen und verschiebt gleichzeitig die Verbandsrunde auf vorerst unbestimmte Zeit? Befremdlicher finde ich die Empfehlung an die Bezirke, einen Ersatzspielbetrieb einzuführen. Es obliegt dem BSV, den Spielbetrieb zu organisieren. Obwohl ich es den Bezirken zutraue, einen eigenen Spielbetrieb auf die Beine zu stellen, finde ich es nicht gut, wenn jetzt jeder Bezirk sein eigenes Süppchen kocht. Die Aussage des Kultusministeriums besagt, dass wir unseren Spielbetrieb fortführen können:

Für den Trainings-und Übungsbetrieb bedeutet dies, dass ein Abstand von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden soll. Dies gilt jedoch nach § 3 Abs. 2 CoronaVO Sport nicht für eine für das Training oder die Übungseinheit übliche „Sport-, Spiel-und Übungssituation; damit sind die „sporttypischen“ Situationen erfasst, die Sie in den Fragen b) bis f) erwähnen. Mit Blick auf die Altersstruktur Ihrer Mitglieder können selbstverständlich vereinsinterne Regelungen über die staatlich angeordneten hinausgehen. Dies zeigt den verantwortungsvollen Umgang Ihrer Vereine mit der Pandemie.

Da es bei einem Verbandsrundenspiel sporttypisch ist, einen kleineren Abstand als 1,5 m zueinander zu haben, können wir nach wie vor in unseren Spiellokalen spielen. Mir ist bewusst, dass die Corona Pandemie eine komplexe Problematik erzeugt. Es gibt aber Regelungen und Ansprechpartner beim Kultusministerium, den Sportbünden und den Gemeinden, die kompetent helfen. Für alle Bedenken des TOA, sei es Haftung, Auf-und Abstieg oder sonstiges gibt es Lösungen. Es gibt auch Spieler und Vereinsvorsitzende die aus gesundheitlichen Gründen Bedenken haben. Niemand soll sich verpflichtet fühlen zu spielen, aber es soll jedem, der spielen will, möglich sein.

Ich habe in den vergangenen drei Monaten bereits fünf Veranstaltungen organisiert und durchgeführt. Eine davon ging über einen Zeitraum von fünf Tagen mit Übernachtung. Ich habe dabei immer eng mit den Coronabeauftragten des Badischen Sportbundes bzw. der Stadt Rastatt zusammengearbeitet. Es ist etwas mühsam, aber es funktioniert. Wenn die Maßnahmen vernünftig erklärt werden, machen auch die Teilnehmer mit.

Obwohl mein Schreiben durchaus kritisch ist, möchte ich niemanden persönlich angreifen oder beschuldigen. Ich bedanke mich und bewundere jeden der sich engagiert um unseren Schachsport voranzubringen und das Spielen ermöglicht. Ich bitte alle zuständigen Gremien trotz der bestehenden Widrigkeiten und Probleme das Schachspielen zu ermöglichen und die Verbandsrunde 2019/20 von der Kreisklasse bis zur Verbandsliga noch in diesem Herbst zu Ende spielen zu lassen.

Mit 64 Grüßen

Nikolaus Sentef

Bericht des Bezirksleiters

Hallo Schachfreunde,

der BSV mit dem Turnierordnungsausschuss (TOA) hat versäumt, ein historisches Zeichen für den Schachsport zu setzen.

Ich gehe einfach mal davon aus, dass das Protokoll der Sitzung vom 06.08.2020 und den daraus resultierenden Beschlüsse bekannt ist, ansonsten kann es hier nachgelesen werden:

https://www.badischer-schachverband.de/

Es ist schon frustrierend, wenn auf einem Verbandstag, immerhin dem höchsten Gremium des BSV, verkündet wird, dass die beiden noch zu spielenden Verbandsrunden am 27.09. und 11.10. gespielt werden und man dann, ein paar Tage später gesagt bekommt, dass „beim Verbandstag waren zudem Vertreter, die einen vorsichtigeren Corona-Kurs fahren wollen oder müssen, nicht anwesend, deshalb ist der als Präsenzveranstaltung abgehaltene Verbandstag nach meiner Ansicht auch nicht repräsentativ.“ so der Sportdirektor (Michael Schneider) des BSV. Was für eine Aussage!!!

Selbst der Präsident des BSV (Uwe Pfenning) vertritt die Meinung: „Fast alle Sportarten bemühen sich seit Wochen um die Fortsetzung ihres Spielbetriebs als Angebot für ihre Mitglieder. Es bleibt mir unverständlich, warum im Schachsport gerade der gegenteilige Trend zu beobachten ist, d.h. weiteres Aussetzen. Ich sehe nicht, dass die Online-Schachangebote dies hinreichend ersetzen können“.

Wir haben als Schachbezirk Mannheim nun zwei Möglichkeiten:

1.) da wir in einer Demokratie leben, werden wir, die aus der Angst heraus, gefassten  Beschlüsse, akzeptieren. Ein Widerspruch macht wenig Sinn, auch wenn man dem TOA die in der Satzung stehende absolute Objektivität in Ihren Entscheidungen, abgesprochen werden muss.

2.) wir Widersetzen uns den Beschlüssen und werden die ausstehenden Spiele – unter Einhaltung der Hygienevorschriften – auf Bezirksebene austragen. Da es jedoch zu organisatorischen Probleme kommen könnte, war man in der Vorstandschaft der Meinung die Entscheidung der Bezirksversammlung zu überlassen.

Diese findet am 26.10.2020 um 19:30 Uhr auf dem Pfingstberg statt.

Dies alles sind keine schönen Nachrichten für unseren Schachsport, aber es war mir ein Bedürfnis Euch aktuell zu informieren.

Kommt gut durch den Sommer und bleibt gesund.

Mit sportlichen Grüßen

Rainer Molfenter

Bezirksleiter