Historie

Die Anfänge des Bezirks „liegen im Nebel“. Es sind keine Unterlagen zu erhalten, aus denen die Gründung unseres Bezirkes mit Jahr und Tag zu erfahren ist. Da aber Mannheim vor allem mit dem Mannheimer Schachclub 1865 einen der ältesten Schachvereine nicht nur in Baden hatte – der Mannheimer Schachclub war auch Gründungsverein im 1910 gegründeten Badischen Schachverband e.V.; dessen erster Vorsitzender kam übrigens aus Mannheim: Wilhelm Gudehus –, kann man aber sicher davon ausgehen, dass der Bezirk als Organisation bzw. Verbund bereits frühzeitig konkrete Konturen annahm.

1912/14 nahm Mannheim bereits an einem internationalen Städtewettstreit für „Fernpartien“ teil, der zwischen 39 Städten tobte. Zusammen mit Basel kam man als einziges Team auf 4 Punkte aus 4 Partien und zog in die 3. Runde des Wettkampfes ein.

Glanzpunkt des Schachlebens in unserer Region war 1914 der internationale 19. Kongress des DSB; von Wilhelm Gudehus angeregt, von Dr. Aljechin gewonnen, aber durch den Kriegsausbruch um sein gutes Ende gebracht.

In dem illustren Teilnehmerfeld befanden sich Schachgrößen wie Reti, Janowsky, Dr. Tartakower, Mieses, Tarrasch, Spielmann, Marshall, Bogoljubow, Dr. Aljechin.

Im Rahmen des Weltmeisterschaftskampfes des Jahres 1934 zwischen Aljechin und Bogoljubow wurde u.a. auch Mannheim als Austragungsort herangezogen. Drei Partien (die 22., 23. und 24.) fanden hier vom 1. bis 8. Juli statt, von denen Bogoljubow 2-mal gewann und eine Partie remis endete.

Nach dem 2. Weltkrieg fand man – nachdem die Genehmigung durch die Besatzungsmacht vorlag – schnell wieder an die Bretter, und im Jahre 1947 weist eine Statistik aus, dass in der Region um Mannheim 23 Vereine mit insgesamt 753 Mitgliedern bestehen. Im Jahre 1948 gibt es einen Hinweis auf einen „Bezirk Mannheim“, als hier 52 Teams mit über 500 Spielern an den Mannschaftskämpfen in drei Klassen (Mannheim, Schwetzingen, Weinheim) teilnahmen. Bekannt ist, dass Leo Reichardt1952 als Bezirksleiter von Mannheim in den Annalen geführt wird.

1946 verliert Mannheim zwei Vergleichskämpfe; gegen Stuttgart mit 9,5:10,5 und gegen Heidelberg mit 7:13. 1947 nahm Mannheim mit 11:7 gegen Heidelberg deutlich Revanche. Ab diesem Jahr wurde ein Vier-Städtekampf zu einer langjährigen Einrichtung. In diesem Jahr belegte Mannheim den 3. Platz hinter Stuttgart, Karlsruhe und vor Heidelberg. 1948 belegte Mannheim (ohne Sieg) nur Platz 4. In einem Bezirksvergleich siegte Heidelberg klar mit 37:13, während die Mannheimer Jugend mit 8:4 gewann.